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Rod Stewart (IdS)

Frauenschwarm mit
Reibeisenstimme

Die Rocklegende ist ein
ebenso eisenharter, wie
erfolgreicher Musiker

Von Tim In der Smitten

Bonn.
Seine rauchige rauhe Stimme brachte schon Generationen von Hörern zum Schmelzen. Welterfolge wie „Sailing“, „Baby Jane“ oder „Every beat of my heart“ sind längst Meilensteine der Musik. Die Geschichte der Rocklegende „Rod the Mod“ beginnt am 10. Januar 1945, als Roderick David Stewart in London zur Welt kommt. Das letzte von fünf Kindern seiner Eltern ist zunächst ganz auf Fußball fixiert und bringt es sogar zu einer kurzen Profikarriere beim FC Brentford.
           1963, mit 18 Jahren, schließt sich Rod der Musik-Szene an und interessiert sich besonders für schwarzen Rhythm´n´Blues. Schließlich tritt er der Band „The Dimensions“ als Background-Sänger und Mundharmonikaspieler bei. Doch die Zusammenarbeit dauert nicht lange. 1964 nimmt Rod erste Demo-Bänder auf und veröffentlicht seine erste Solo-Single "Good Morning Little Schoolgirl" – ein Flop. Erst mit seinem Wechsel zur „Jeff Beck Group“ geht es nach einigen Zwischenstationen musikalisch wieder aufwärts. Doch obwohl die Band vom Publikum gefeiert wird, trennt er sich 1969 nach internen Streitigkeiten von ihr. Stewart startet seinen zweiten Solo-Versuch und nimmt bald darauf sein erstes Album „An Old Raincoat Won´t Ever Let You Down“ auf. Zur Sicherheit steigt er aber Gleichzeitig bei „Faces“ ein. Endlich hat er auch Solo Erfolg. Bis 1975 führt Rod dieses Doppelleben als Solo- und Band-Sänger. In dieser Zeit bringt er noch fünf weitere Solo-Alben heraus, von denen jedes einzelne die Charts in den USA und Großbritannien stürmt. Darunter auch die Welt-Hits „Maggie May" und „Sailing“.
             1976 erhält der nun 31-Jährige seine eigene Fernsehshow mit dem Titel „A Night On The Town“, benannt nach seinem aktuellen Album. Die „Rod Stewart Group“ gilt mittlerweile als wilder Haufen, die sich auch mal Konflikte mit der Polizei liefert. Doch dies scheint den Fans zu gefallen, die „Da Ya Think I´m Sexy?" zum Disco-Hit machen. Das Ende der 70er steht dann ganz unter dem Stern der Liebe. Stewart heiratet Alana Hamilton, die wenig später Tochter Kimberley und dann Sohn Sean zur Welt bringt.
                Erst mit dem weltweit ausgestrahlten Konzert vom 19.12.1981 in L.A., bei dem Gastsängerinnen wie Tina Turner und Kim Carnes mitwirken, steht Rod wieder im Licht der Öffentlichkeit. Mitte der 80er, Steward ist inzwischen von seiner Frau Alana Hamilton getrennt, macht er vor allem mit sozialen Veranstaltungen auf sich aufmerksam. Er nimmt bei der Jubiläumsfeier des Apollo-Theaters in Harlem teil und singt bei einem Aids-Benefit-Konzert zusammen mit Cindy Lauper. Das Jahrzehnt endet für die Rocklegende erfolgreich mit seiner ersten Grammy-Nominierung.
Dass der Frauenschwarm alles andere als ein Softie ist, stellt er bei einem Konzert unter Beweis, als er mit dem Kopf gegen einen Beleuchtungsmast schlägt. Bewusstlos und blutüberströmt wird er von der Bühne getragen. Aber nach nur 20 Minuten kehrt in neuem Hemd wieder zurück, entschuldigt sich und fährt mit "Hot Legs" fort.
              Ende der 80er heiratet er seine neue Liebe, das Model Rachel Hunter (21). 1991 startet er dann eine erneute Europa-Tour, auf der Rod plötzlich von einem starken Heuschnupfen befallen wird, was zu einer Reihe an Konzertausfällen führt. Musikalisch wird es ruhiger um Rod Stewart. Die Reibeisenstimme ist nach der Geburt seiner Tochter Renee im Juni 1992 vor allem Familienpapa. Öffentliche Auftritte gibt es nur noch wenige: Die Auszeichnungen für sein Lebenswerk bei den Brit Awards 1993 und den American Music Awards 1994 sowie die Aufnahme in die „Hall Of Fame“ sind die Wichtigsten.
           Nach der Geburt von Sohn Liam gibt Rod plötzlich seinen Abschied von der Bühne bekannt, widerruft dies dann doch wieder und spielt zum ersten Mal in den neuen Bundesländern. Inzwischen von Hunter getrennt zieht sich Steward erneut zurück. Erst kurz vor der Veröffentlichung seines bisher letzten Albums „Human“ im Februar 2001 wird der Grund bekannt: Rod hat sich wegen Verdacht auf Krebs an der Schilddrüse operieren lassen. Zu seiner weiteren Karriere sagte er erst kürzlich: „Die wilden Zeiten sind vorbei. Ich sehe zwar noch sehr gut aus, aber ich kann nicht mehr mit Mick Jagger mithalten. Er hat einfach den kleineren Hintern und darauf stehen die Frauen nun mal.“ Um gleich nachzuschieben, dass er mit seinen 57 Jahren aber noch nicht zum Alten Eisen gehört: „Ich bin wie ein Karnickel. Man könnte mir die hübscheste und intelligenteste Frau der Welt vor die Nase setzen, aber wenn sie nicht gut im Bett ist, würde ich lieber eine andere nehmen.“
               Für Aufsehen sorgte Rod zuletzt im vergangenen Monat beim königlichen Pferderennen in Ascot: Der Sänger hatte es am gebotenen Zylinder fehlen lassen und trug statt des klassischen Cut einen knallblauen Anzug mit weißen Schuhen. Dafür wurde er des Platzes verwiesen.
              Dass Rod immer noch vor Kraft strotzt bewies er in diesem Jahr mit einer 51 Auftritte starken Welt-Tournee. Mit seiner mitreißenden Show, dem absolut unverkennbar rauen Hauch in der Stimme, der auf direktem Weg unter die Haut geht spielt Rod Stewart zum Abschluss der „All- Night-All-Songs-Tournee“ auf dem Bonner Museumsplatz. Insider munkeln, dass dies vielleicht der letzte Auftritt in Deutschland sein könnte.

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